Ausblick Wärmewende: Digitalisierung, Contracting, KI

04.06.2025 | Die Wärmewende zählt zu den zentralen Herausforderungen der Energiewende – und sie ist längst mehr als eine Zukunftsvision. Zwischen gesetzlichen Vorgaben, technischen Innovationen und wachsendem gesellschaftlichem Druck stehen Politik, Wirtschaft und Verbraucher:innen gleichermaßen in der Verantwortung.
Doch wo stehen wir aktuell? Welche technologischen Entwicklungen treiben den Wandel wirklich voran – und wo liegen die größten Hürden? Darüber haben wir mit unserem Plus-Mitglied und Premium-Partner des Jahreskongresses 2025 – Techem Solutions GmbH – gesprochen. Holger Suschowk, Geschäftsführer der Techem Solutions GmbH gibt uns einen Ausblick auf die Wärmewende bis 2035 und erklärt, welche Rollen Digitalisierung, Contracting und Künstliche Intelligenz dabei spielen.
Dafür müssen wir gar nicht so weit in die Zukunft schauen, denn die Wärmewende hat eigentlich schon längst begonnen und die zentralen Themen sind absehbar oder laufen bereits. Erstens wird die Integration erneuerbarer Energien in Heizsysteme weiter zunehmen. Technologien wie Wärmepumpen und Solarthermie werden eine zentrale Rolle spielen. Zweitens wird die Digitalisierung der Heizsysteme weiter voranschreiten, was eine effizientere Steuerung und Überwachung ermöglicht. Drittens sehen wir großes Potenzial in der Sektorenkopplung, also der Verknüpfung von Strom-, Wärme- und Mobilitätssektor, um Synergien zu nutzen und die Energieeffizienz zu steigern. Insgesamt wird die Wärmewende durch digitale Innovation und intelligente Lösungen technologieoffen vorangetrieben, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll sind.
“Wir müssen gar nicht so weit in die Zukunft schauen, denn die Wärmewende hat eigentlich schon längst begonnen.”
Die größten Herausforderungen liegen in der Komplexität der Umstellung auf emissionsfreie, grüne Lösungen und der Notwendigkeit, verschiedene Stakeholder einzubinden und zu koordinieren. Einerseits müssen bestehende Infrastrukturen modernisiert und an neue Technologien angepasst werden, was erhebliche Investitionen erfordert. Andererseits ist die Akzeptanz bei den Nutzern entscheidend, da Veränderungen oft mit Unsicherheiten verbunden sind.  Zudem stellt die Integration erneuerbarer Energien und die Sicherstellung einer stabilen Energieversorgung eine technische Herausforderung dar. Es ist also nicht nur eine Aufgabe für Unternehmen, sondern ebenso die Politik und eben auch die Endverbraucher.
Im Contracting werden insbesondere Technologien zur Energieeffizienzsteigerung und zur Nutzung erneuerbarer Energien eine Schlüsselrolle spielen. Dazu gehören intelligente Heizsysteme, die durch IoT und Sensorik eine präzise Steuerung und Überwachung ermöglichen. Darüber hinaus werden Energiespeicherlösungen, wie Batteriespeicher und thermische Speicher, eine wichtige Rolle spielen müssen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und Lastspitzen auszugleichen. Wir bei Techem haben jüngst ein Projekt im Auftrag der Lebenshilfe Berlin abgeschlossen, dass eine solche Technologie im Einsatz zeigt: Ein Eisspeicher, der mit Wasser als Trägermedium jahreszeitabhängig Wärme bzw. Kälte speichert. Insgesamt wird der technologische Fortschritt maßgeblich dazu beitragen, die Dekarbonisierung im Contracting voranzutreiben.
Durch den Einsatz von KI können Heizsysteme in Echtzeit analysiert und optimiert werden, was zu einer erheblichen Steigerung der Energieeffizienz führt. KI-Algorithmen können Verbrauchsmuster erkennen und Vorhersagen treffen, um die Heizleistung bedarfsgerecht anzupassen. Zudem ermöglichen KI-basierte Lösungen, wie etwa der Digitale Heizungskeller von Techem, eine vorausschauende Wartung, indem sie potenzielle Probleme frühzeitig identifiziert und somit Ausfallzeiten minimiert. Darüber hinaus lässt sich der Energieverbrauch auf diese Weise um durchschnittlich 15 Prozent reduzieren. Im Contracting kann KI zudem dazu beitragen, Verträge und Abrechnungen effizienter und transparenter zu gestalten, indem sie große Datenmengen analysiert und automatisierte Prozesse ermöglicht. Insgesamt trägt KI dazu bei, die Effizienz und Zuverlässigkeit von Heizsystemen und Contracting-Dienstleistungen zu erhöhen und kann ein wichtiger Baustein werden, um die Wärmewende erfolgreich nach vorne zu bringen.
Treffen Sie Techem Solutions auf unserem Jahreskongress


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