Quartier am Wald Worpswede – Wärme, Strom, Glasfaser und Mobilitätslösungen

Moderne, Nachhaltigkeit und Gemeinschaft im Quartier bereichern den Künstlerort Worpswede. Foto: © Rainer Geue
EWE VERTRIEBS GmbH

Ansprechpartner: Claas Marquardt
Tel.: 0441 803-4249
E-Mail: claas.marquardt@ewe.de
27726 Worpswede (Landkreis Osterholz/Nds.)
Mit dem „Quartier am Wald“ im Künstlerort Worpswede bei Bremen entstand in 2019/20 unter dem Motto „Vielfalt in der Einheit“ ein Quartier mit einem breiten Angebot für junge Familien, Singles und ältere Menschen. Besonderes Augenmerk legte die Bauträgergesellschaft TWG Triangel dabei auf Nachhaltigkeit beim Bauen und bei der Energieversorgung des Quartiers, auf moderne Wohnkonzepte und eine nachbarschaftliche Gemeinschaft.
 
Seit Sommer 2020 ist das „Quartier am Wald“ mit Seniorenwohnheim, KiTa, Friseur und Backshop sowie fünf neu errichteten Mehrfamilienhäusern und 23 Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäusern auf einer Fläche von 2,5 Hektar fertig.
 
Energiedienstleister EWE hat ein maßgeschneidertes Gesamtkonzept im Rahmen eines Contractings umgesetzt. Hauptaufgabe war es, eine Energieversorgung mit dem Primärenergiefaktor 0,7 oder besser für alle Gebäude zu bauen. Diese umfasst eine Kombination aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (BHKW) sowie eine Gasbrennwertanlage, aufgeteilt auf zwei Kessel.
 
Die BHKW-Technik ist vor allem durch die gekoppelte Strom- und Wärmeerzeugung hocheffizient, so dass weniger Energie eingesetzt und damit im Vergleich zu herkömmlicher Wärmeerzeugungstechnik CO2 eingespart werden kann.  Durch diese gekoppelte Energieerzeugung verringern sich die Verluste drastisch im Vergleich zur konventionellen Erzeugung. Die Verteilung der Wärme erfolgt über ein Nahwärmenetz, überwiegend bestehend aus Doppelrohr. Die anfallenden Wärmeverluste des hohen Vorlaufs werden teilweise im Rücklauf aufgefangen, der gesamte Netzverlust minimiert sich.
 
Über ein Nahwärmenetz wird die Wärme im Quartier verteilt, eine EWE-Trafostation bindet das Quartier in die lokale Stromversorgung ein. Darüber wird der im BHKW erzeugte günstige Strom direkt vom Seniorenwohnheim verbraucht. In dessen Keller hat EWE die Energiezentrale integriert. Entsprechend Berücksichtigung fand der Schallschutz. Dafür hat der Energiedienstleister ein extrem leises BHKW eingebaut.
 
Das BHKW läuft rund 5.500 Stunden im Jahr. Zur Laufzeitoptimierung werden Pufferspeicher genutzt. Das erhöht einerseits die Effizienz der Anlage, und senkt andererseits den Primärenergiefaktor auf nur 0,55. Ein niedriger Primärenergiefaktor ermöglicht dem Bauträger eine kostengünstige und einfache Erfüllung der strengen gesetzlichen Vorgaben und erleichtert gleichzeitig die Inanspruchnahme von KfW-Fördermöglichkeiten.
 
Abgerundet wird das EWE-Konzept mit zwei Wallboxen zum Aufladen der Elektro-Fuhrparkflotte des Seniorenwohnheims und mit einer Glasfaserverkabelung des gesamten Quartiers.
 
Das Energiekonzept:
Basierend auf der Anforderung an die Energieerzeugung, Wärme mit einem niedrigen Primärenergiefaktor zu liefern und diese dabei auch noch wirtschaftlich zu erzeugen, hat der Bauherr sich im letzten Stepp der Konzeptionierung für den Einsatz eines BHKW entschieden. Durch die gekoppelte Erzeugung von Wärme und Elektroenergie verringern sich die Verluste drastisch im Vergleich zur konventionellen Erzeugung. Die Verteilung der Wärme erfolgt über ein Nahwärmenetz, bestehend aus vorwiegend Doppelrohr. Die anfallenden Wärmeverluste des hohen Vorlaufs werden teilweise im Rücklauf aufgefangen, der gesamte Netzverlust minimiert sich. Diese Wärmeerzeugung und Verteilung ermöglichen den wirtschaftlichen Bau von energieeffizienten Gebäuden.
 
Die Erzeugung der Elektroenergie bei gleicher Nutzung der „Abwärme“ verdrängt die im Kraftwerk erzeugte Elektroenergie – die Verluste im Kraftwerk sind deutlich höher, da hier die Wärme nicht bzw. kaum genutzt wird, der Primärenergieaufwand ist höher.

Im Keller des Seniorenwohnheims wurde die Heizungszentrale errichtet. Von hier aus verteilt sich die Nahwärme über zwei Stränge zu den im Quartier errichteten Wohnhäusern. Die Wärmeerzeugung erfolgt hauptsächlich mittels Blockheizkraftwerk, die erzeugte Elektroenergie versorgt das Altenheim, der Überschuss wird eingespeist. Zur Laufzeitoptimierung, und damit Erhöhung des KWK-Anteils, werden Pufferspeicher genutzt. Je höher der KWK-Anteil, desto niedriger wird der Primärenergiefaktor, die Energienutzung effizienter.
 
Je nach Größe der Häuser wurden die entsprechenden Hausübergabestationen mit den dazu dimensionierten Trinkwarmwasserspeichern installiert. Die Regelung des Volumenstroms in den Trassen erfolgt bedarfsgerecht. Hier messen Drucksensoren an der Station im letzten Gebäude eines jeden Stranges den Differenzdruck und geben diese Information über die zentrale Steuerung an die Pumpen weiter. Diese regulieren den Volumenstrom nach, sodass im ganzen Strang die Wärme zur Verfügung steht, die aktuell benötigt wird – nicht mehr, nicht weniger. Der Wärmeverlust in der Trasse und der Bedarf an Hilfsenergie werden verringert.
ECKDATEN DES PROJEKTS
Alten- /Pflegeheim
Gewerbe
privat
Schule/Kindergarten
Wohnen

Neubau
Ingenieur- /Planungsbüro
Heizungsinstallateur
Hoch- und Tiefbau
25.000 m2
2020
Nahwärme
Strom
Wärme
Warmwasser
Energieliefer-Contracting
Erdgas
BHKW (50 kWel / 100 kWth)
Brennwertkessel (560 kW)
Pufferspeicher
Elektromobilität (Ladesäulen)
Fernwartung
Hydraulischer Abgleich
Optimierung der Heizkreisparameter
Wärmeverteilung
Warmwasserbereitung
Ein BHKW vom Hersteller KW Energie versorgt die Anwohner mit Strom und Wärme. Foto: © Rainer Geue
Ladesäule im Quartier Foto: © Rainer Geue
Durch die gekoppelte Strom- und Wärmeerzeugung kann weniger Energie eingesetzt und damit im Vergleich zu herkömmlicher Wärmeerzeugungstechnik CO2 eingespart werden. Das BHKW läuft rund 5.500 Stunden im Jahr. Zur Laufzeitoptimierung werden Pufferspeicher genutzt. Das erhöht einerseits die Effizienz der Anlage, und senkt andererseits den Primärenergiefaktor auf nur 0,55. Ein niedriger Primärenergiefaktor ermöglicht dem Bauträger eine kostengünstige und einfache Erfüllung der strengen gesetzlichen Vorgaben und erleichtert gleichzeitig die Inanspruchnahme von KfW-Fördermöglichkeiten.
ERFAHRUNGEN
Initiator des Projektes ist die Bauträgergesellschaft TWG Triangel. EWE lernte Geschäftsführer Henner Frevel ca. 1-2 Jahre vor Beginn der finalen Planung fürs „Quartier am Wald“ in Worpswede bei einer Gewerbeschau in Osterholz-Scharmbeck bei Bremen kennen. Im Ausschreibungs-/Bieterverfahren zur Versorgung des Neubauwohnquartiers im Herbst 2017/Frühjahr 2018 konnte EWE sich gegen zwei weitere Energieversorgungsunternehmen und einen privatrechtlichen Contractor durchsetzen.
Im Fokus des Worpsweder Projektes standen von Anfang an die Bewohner des Quartiers und deren hohe Lebens- und Wohnqualität. Die ist heute das A und O zum Wohlfühlen. Dazu gehört nicht nur, dass es in den Wohnungen und Betrieben hell und warm ist, sondern die Quartiersbewohner neben superschnellem Internet bestenfalls auch noch direkt auf Lademöglichkeiten für ihre E-Autos zugreifen können. Die Technik dafür sollte hochmodern und energieeffizient sein.
“Da wir mit unserem modernen ökologischen Baukonzept einen echten Beitrag zu einer noch höheren Lebens- und Wohnqualität in Worpswede leisten wollten, um beispielsweise das soziale Miteinander der Generationen, ihre Mobilität und eine klimafreundliche und zukunftsorientierte Energieversorgung zu fördern, war EWE für die TWG Triangel Worpswede GmbH der ideale Partner.“ (Henner Frevel, GF TWG Triangel Worpswede GmbH)
Motivation war es, eine saubere, günstige Wärmeenergie von EWE für alle Bewohner zu bekommen, ohne Solarunterstützungen auf die architektonisch hochwertigen Wohnhäuser zu bauen. Zudem sollte ein guter Primärenergiefaktor von 0,7 oder besser für die Kfw-55 Gebäudehüllenziele aus der EWE-Kraftwärmekoppelungsheiztechnik/-KWK geliefert werden. Der Investor wünschte sich ein maßgeschneidertes Konzept aus einer Hand für die Wärme-, Strom-, E-mobilitäts- und Glasfaserversorgung – umgesetzt durch nur einen Partner.
Über ein Nahwärmenetz wird die Wärme im Quartier verteilt, den im BHKW erzeugten Strom nutzt das Seniorenwohnheim direkt. Abgerundet wird das Konzept mit zwei Wallboxen und mit einer Glasfaserverkabelung des gesamten Quartiers.
Das Gesamtkonzept hat EWE im Rahmen eines Contracting umgesetzt. Das Leasing- oder Mietmodell bietet viele Vorteile im Vergleich zur Umsetzung mit eigenen Investitionen, da es die Planung, den Bau und den Betrieb als Komplettservice enthält. Geeignet ist ein solches Contracting für Hausverwalter und Eigentümer genauso wie für Bauträger und große Wohnungsgesellschaften.

Weitere Infos auch unter:
https://www.hallonachbar.de/de/zuhause/201116-quartier-worpswede