Contracting & Digitalisierung – Jahreskongress 2019

Über 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Verbänden diskutierten beim Jahreskongress 2019 des Contractingverbands VfW über die Digitalisierung der Energiedienstleistungsbranche und die wichtigsten Entwicklungen.

“Die Digitalisierung ist ganz unbestreitbar einer der ganz großen Megatrends unserer Zeit. Energiedienstleister stehen vor großen Umbrüchen und damit auch Herausforderungen. Am Ende entscheidet jeder selbst, wie er damit umgeht. Aber um eine solche Entscheidung treffen zu können, bedarf es fundierter Informationen und einer klaren Vision des eigenen Weges. Beides zu geben war unser Anspruch auf dem diesjährigen Jahreskongress”, so Tobias Dworschak, Geschäftsführer des VfW.

In seiner Einleitung wies Ulrich Benterbusch, BMWi, auf die Wichtigkeit von dezentral agierenden Energiedienstleistern für das Gelingen der Digitalisierung und der Energiewende hin. Das BMWi fördert Digitalisierungsmaßnahmen über vielfältige Programme, wie z. B. den “Einsparzählern”, “Industrie 4.0” und dem “Modellvorhaben für Energiespar-Contracting”. Weitere Erfolgsfaktoren seien aus seiner Sicht die Einführung eines Preises für CO₂ und die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand.

In einem abwechslungsreichen Vortragsprogramm präsentierten Energiedienstleister und Start-Ups ihre erfolgreichen Digitalisierungsprojekte in der Abrechnung, der Datenerfassung, der Anlagenoptimierung und in Quartieren. Bei der Podiumsdiskussion sprachen Ingrid Nestle, MdB Bündnis 90/Grüne, Prof. Dr. Martin Neumann, MdB FDP, Johannes Hack, etventure GmbH, David Weiblein, BTB Blockheizkraftwerks- Träger- und Betreiberges. mbH Berlin und Stefan Scherz, Ingenieursdienstleistungen IDL, über passende politische Rahmenbedingungen und Chancen und Risiken digitaler Lösungen für die Contractoren und deren Prozesse. Alle Teilnehmer sind sich einig, dass Datenschutz ein hohes Gut ist und neuen digitalen Geschäftsmodellen nicht im Wege steht.

“Der Jahreskongress hat deutlich aufgezeigt, dass die Digitalisierung im eigenen Unternehmen anfängt. Nur wer die betriebsinterne Digitalisierung umgesetzt hat, kann digitale Geschäftsmodelle etablieren. Energiedienstleister sind dabei prädestiniert, eine Vorreiterrolle zu übernehmen”, zieht Tobias Dworschak Bilanz. „Gleichzeitig bleibt bei den wesentlichen Punkten Wärmelieferverordnung, Kundenanlage und Beseitigung der Benachteiligung von Contracting-Lösungen weiterhin viel zu tun. Verzögerungen von mehreren Jahren wie beim aktuellen Gebäudeenergiegesetz können wir uns im Hinblick auf den stetig voranschreitenden Klimawandel nicht mehr erlauben.“

Freundlich unterstützt wurde der Kongress u. a. von den Unternehmen 2G Energy AG, AVAT Automation GmbH, Buderus Bosch Thermotechnik GmbH, Deutsche Kreditbank AG, EC Power GmbH, FP InovoLabs GmbH, KW Energie GmbH & Co. KG, mobiheat GmbH, MSU Solutions GmbH und REHAU AG & Co.