Messstellenbetrieb – Recht und Praxis

Wurde von einigen Verteilnetzbetreibern (VNB) zwar oft angezweifelt, dass Betreiber von BHKW- und PV-Anlagen selbst zur Messung des vor Ort erzeugten Stroms – und der damit verbundenen Direktlieferung an Letztverbraucher in derselben Kundenanlage – berechtigt waren, so war doch die Rechtslage bis dato eindeutig: Wer etwas verkauft, ist schon nach § 448 BGB für das Messen und Wiegen zuständig, auch bei Strom.

Durch das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) wurde die Grundzuständigkeit für das Messwesen, die bislang am Netzverknüpfungspunkt (dem Bezugszählwerk für Zusatz und Reservestrom) endete, auch in die Erzeugungs- bzw. Kundenanlage hinein, auf den Messdienst des Verteilnetzbetreibers (VNB) verlagert. Gleichwohl wurde zugunsten der dezentralen Stromerzeuger, wie auch der Stromnutzer, ein Wahlrecht für einen freien Messstellenbetreiber (MSB) im Gesetz verankert. Betroffen von dieser Änderung sind nicht nur Neu-, sondern auch alle Bestandsanlagen. Spätestens mit dem Inkrafttreten des priorisierten Wahlrechts des Anschlussnehmers und der damit einhergehenden Spartenbündelung wird sich der Markt massiv diversifizieren.

Das Seminar richtet sich an Energielieferanten und Energiedienstleister, die den professionellen Einsatz und die Abrechnung von Messstellen betreiben.
hat stattgefunden am 15.10.2018
Berlin
10:00 Begrüßung

RA Maximilian Töllner


Das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende (GDEW) und das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG)
• Änderungen und Aufhebung von betroffenen
Gesetzestexten und deren Auswirkungen
• Welche Rollenverteilung sieht das Gesetz vor –
neue Akteure?
• Grundzuständigkeit Messstellenbetrieb vs. Auswahlrecht
des Anschlussnutzers/Anschlussnehmers und
Wechsel der Protagonisten
• Rolle und Rechte des wettbewerblichen Messstellenbetreibers
• Der wettbewerbliche Messstellenbetreiber im vertikal
integrierten Unternehmen
• Pflichten und Fristen in Bezug auf Preisblätter etc.
• Die Funktion des Smart Meter Gateway Administrators
• Status und wesentlicher Inhalt der Messverträge –
Festsetzungsverfahren der BNetzA und zwingende
Mindestinhalte der Verträge
• Technische Anforderungen an moderne Messeinrichtungen
an intelligente Messsysteme und das
Smart Meter Gateway
• Zertifikate und Stand der Zertifizierungsverfahren
• Rollout: Technisch möglich und wirtschaftlich zumutbar
– rechtliche Vorgaben und wirtschaftliche Parameter
• Überblick über die wesentlichen Fristen nach dem MsbG

Umsetzung der neuen Vorgaben – strategische Überlegungen und Herausforderungen
• Intelligenter Messstellenbetrieb – Entscheidung über
die Grundzuständigkeit als MSB
• Wie kann der Messstellenbetreiber den iMSB
umsetzen?
• Welche Handlungsoptionen sind für einen Messstellenbetrieb
technisch sinnvoll?
• Welche Dienstleistungen einkaufen oder beauftragen?
Submetering als Geschäftsmodell?

Abschlussdiskussion


Ende der Veranstaltung


Pausen um 11:30 Uhr, 13:00 Uhr, 15:00 Uhr

 
 
Referenten
RA Maximilian Töllner,
 PwC Legal