Contracting und Mieterstrom für “Alte Ziegelei” in Villingen-Schwenningen

„Alte Ziegelei“ in Villingen-Schwenningen – Foto: © Polarstern GmbH
Polarstern GmbH

Ansprechpartner: Jan-Peter Tholen
Tel.: 089 309042963
E-Mail: mieterstrom@polarstern-energie.de
78054 Villingen-Schwenningen
Auf dem Fabrikgelände der „Alten Ziegelei“ in Villingen-Schwenningen sind auf rund 12.600 Quadratmetern insgesamt 156 Wohnungen entstanden, davon 103 gemäß der sozialen Wohnraumförderung. Über ein Mieterstromangebot inklusive der Nutzung eines Blockheizkraftwerks zur Wärmeversorgung sind die Wohnnebenkosten für Strom und Wärme moderat. Das Bauprojekt leistet einen Beitrag zur Linderung der Wohnungsknappheit in Villingen-Schwenningen. Entwickler und Eigentümer des Wohnquartiers ist die GSW Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau aus Sigmaringen.
 
Die Haushalte des neuen Quartiers werden mit Strom und Wärme aus den lokalen Photovoltaikanlagen und einem Blockheizkraftwerk versorgt. Die Photovoltaikanlagen werden auf sieben Gebäuden mit einer Gesamtfläche von 1.078 Quadratmetern installiert. Ihre Gesamtleistung liegt bei 159,60 kWp. In Summe werden damit jährlich ca. 155.680 kWh Strom produziert. Durch eine hohe Teilnahmequote am Mieterstromangebot kann der Direktverbrauch so bis zu 76 % erreichen. Das heißt, ein Großteil des erzeugten Stroms wird direkt vor Ort produziert und genutzt. Gemäß der aktuellen Schätzung decken die Haushalte insgesamt ca. 32 % ihres Strombedarfs aus den lokalen Erzeugungsanlagen. Mit dem produzierten Strom wird aber nicht nur der Bedarf der Haushalte gedeckt, sondern auch der Allgemeinstrombedarf z. B. für die Beleuchtung und die Aufzüge. Zur Wärmeversorgung des Quartiers wird ein BHKW genutzt. Es hat eine Leistung von 50 kWel und ist auf ca. 5.500 Volllaststunden ausgelegt. Damit deckt das BHKW die Grundlast des Wärmebedarfs im gesamten Quartier. Zwei moderne Gasbrennwertthermen versorgen als Spitzenlastkessel die Bewohner im Falle eines erhöhten Wärmebedarfs, der vor allem in den kalten Jahreszeiten auftreten kann. Wird zu gewissen Zeiten mehr Strom benötigt als die lokalen Anlagen erzeugen können, kommt die Energie aus dem öffentlichen Stromnetz.

Die Bewohner werden mit 100 % Ökostrom aus dem Netz versorgt. Als Brennstoff für die KWK-Anlage und die Brennwertkessel kommt 100 % Ökogas zum Einsatz.
ECKDATEN DES PROJEKTS
Wohnen

Neubau
Ingenieur- /Planungsbüro
Heizungsinstallateur
12.600 m2
7 Gebäude
2020
20 Jahre
Nahwärme
Strom
Wärme
Warmwasser
Energieliefer-Contracting
Biogas (100 % Ökogas)
Sonne
BHKW (50 kWel / 79 kWth)
Brennwertkessel (2x 300 kW)
Photovoltaikanlage (159,60 kWp)
Speicher (3x 2m3)
Das BHKW vom Hersteller Wolf wird mit 100 % Ökogas versorgt – Foto: © Polarstern GmbH
Photovoltaikanlage auf dem Dach des Quartiers – Foto: © Polarstern GmbH
Elektromobilität
Fernwartung
Smart Meter
ca. 423.500 EUR
Strom: 151 t (378.200 kWh x 401 g -> 100 & Ökostrom)
Wärme: 187 t (814.000 kWh x 230 g -> 100 % Ökogas)
Drei Pufferspeicher mit insgesamt 6.000 Liter dienen als Wärmespeicher – Foto: © Polarstern GmbH
334.600 kWh
378.200 kWh
156
156
AP: 22,21 ct/kWh (netto)
GP: 79,40 €/Jahr /netto)
Einbau Summen- und Kaskadenzaähler
ERFAHRUNGEN
Auf einem alten Fabrikgelände wurde eine moderne Wohnsiedlung geplant. Ihre Bewohner:innen sollten umfassend mit vor Ort erzeugter, erneuerbarer Energie versorgt werden. Die sektorenübergreifende Lösung basiert heute auf Mieterstrom und -wärme aus dezentralen PV-Anlagen und einem BHKW. Dabei handelt es sich bereits um das zweite Mieterstromprojekt inklusive Wärmeversorgung zwischen der GSW Sigmaringen und dem Ökoenergieversorger und Mieterstromdienstleister Polarstern aus München.
Im Mittelpunkt stand eine klima- und preisbewusste Energieversorgung der Haushalte. Das reduziert die Wohnnebenkosten, die allgemein in Deutschland einen zunehmenden Anteil an den Wohnkosten haben. Die komplexe Versorgung mit Strom und Wärme und das Ziel einer effizienten Energieverteilung begünstigen die Umsetzung von Contracting-Modellen als Rundum-sorglos-Lösungen für Bewohner:innen und Immobilienbesitzer.
„Preistreiber bei den Wohnungsmieten waren in den vergangenen Jahren vor allem auch die Kosten für Wärme und Strom. Über die Kooperation mit unserem Partner Polarstern sind wir bei diesem Projekt nun in der Lage, den Bewohnern Mieterstrom bieten zu können. Der lokal erzeugte Strom senkt die Energiekosten, die einen hohen Anteil der Wohnkosten bestimmen. Wir sprechen hier von einem Preisvorteil von rund 15 %.“ (Roy Lilienthal, Geschäftsführer GSW)
Polarstern bietet als erfahrener Energieversorger den Bewohner:innen der Alten Ziegelei eine rundum kundenfreundliche und erneuerbare Energieversorgung – bei Strom und Wärme. Polarstern hat jahrelange, zertifizierte Erfahrung im Kundenservice, der Beratung und der Abrechnung von Strom- und Wärmelieferung. Es sind wichtige Aspekte einer zuverlässigen, vertrauenswürdigen und nachhaltigen Energieversorgung, die allerdings für die meisten Bauherren eine große Herausforderung darstellen, weil dies für sie komplettes Neuland ist. Gleichzeitig überzeugt das Contracting mit Polarstern durch seinen geringen Aufwand für den Immobilienbesitzer, da Polarstern auch die Installation und den Betrieb der Erzeugungsanlagen in sein Dienstleistungsangebot ggü. der GSW integriert hat. So werden sämtliche Aufgaben der Energieproduktion und -versorgung aus einer Hand abgedeckt und die GSW hat somit als Entwickler und Eigentümer des Quartiers für all diese Themen immer einen Ansprechpartner.
Durch den Einsatz von Smart Metern haben die Mieter:innen ihren Stromverbrauch und die lokale Stromerzeugung immer im Blick. Darüber hinaus wurde eine Fernüberwachung für die Photovoltaikanlagen und die Heizzentrale installiert, um frühzeitig Versorgungsstörungen erkennen und beheben zu können.
Der kombinierte Einsatz eines BHKWs und einer Photovoltaikanlage ermöglichen nicht nur eine effiziente Wärmeversorgung, sondern auch eine sich optimal ergänzende Stromversorgung in den Sommer- und Wintermonaten. Die Versorgung des BHKWs mit 100 % Ökogas ergänzt die klimabewusste Stromerzeugung über die Photovoltaikanlagen und macht das Wohnquartier sektorenübergreifend besonders nachhaltig und innovativ. Zumal auch Ladestationen für Elektroautos die integrierte Energieversorgung ergänzen.