Marktzahlen Contracting 2021

30.09.2022 | Die Contracting-Branche entwickelt sich weiterhin positiv. Das hat unsere Markterhebung für das Jahr 2021 deutlich gezeigt. Die Kunden wünschen sich vor allem Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und klimaneutrale Wärme.

Mit einer Umsatzsteigerung von 10,9 % und einem Vertragszuwachs von sogar 11,9 % im Vergleich zum Vorjahr identifiziert die Markterhebung ein erneutes Branchenwachstum für das Jahr 2021.
Entwicklung der Verträge von 2011 – 2021
Doch die aktuelle Situation der Energiebranche spiegelt sich auch in der Beurteilung der Entwicklung des Contractings für das Jahr 2022 wider. Im Gegensatz zum Vorjahr ist der Wert mit 5,6 (Skala 1 – 10) leicht gesunken. Wesentliche Hemmnisse für den Contractingmarkt sehen die Befragten derzeit vor allem in der Energiepreisentwicklung und den daraus resultierenden Unsicherheiten. An zweiter Stelle stehen nach wie vor die Wärmelieferverordnung und die Kostenneutralität, welche die Möglichkeiten von Contracting im Gebäudebestand stark einschränken. Ein Großteil der Befragten sehen Förderprogramme wie die Bundesförderung für effiziente Gebäude oder die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze und auch die wechselhaften Rahmenbedingungen als hinderlich an.

Einen enormen Anstieg gab es bei der Frage, ob die Unternehmen planen sich zukünftig klimaneutral aufzustellen. Haben im Vorjahr gerade mal etwas über die Hälfte diese Frage bejaht, sind es nun 82 % der befragten Unternehmen. Auch der Kundenwunsch nach klimaneutralen Lösungen und Geschäftsmodellen ist mit nun 7,2 (Skala 1 – 10) deutlich spürbarer als noch im vergangenen Jahr (5,3 ). Die Kunden möchten vor allem Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und klimaneutrale Wärme. Zu den nachgefragten Maßnahmen gehören PV-Anlagen, e-Mobilität/Ladesäulen und Beratungen zur Vermeidung von CO2-Emissionen.

Tobias Dworschak, Vorstandsvorsitzender des vedec „Die Contracting-Branche befindet sich im Wandel. Der Bedarf an klimaneutralen Lösungen steigt auf Kundenseite deutlich. Neue Dynamik und Handlungsdruck kommt zudem durch den Krieg in der Ukraine und den nach wie vor stark spürbaren Klimawandel in den Markt. Umso wichtiger ist es, dass die Bundesregierung jetzt entschlossen handelt und die bestehenden Hemmnisse für die Umsetzung von hocheffizienten Contractinglösungen insbesondere im Wohngebäudebestand zeitnah beseitigt. Ein erster wichtiger Schritt wäre die Novellierung der Wärmelieferverordnung.“

Wir haben außerdem nach dem Umsetzungsstatus der Digitalisierung im eigenen Contracting-Unternehmen gefragt. Auch hier ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Die Digitalisierungselemente sind vielfältig. Zu den häufigsten Antworten gehörten das Energiemanagement, die Zählerstandablesung und die 24/7 Überwachung der Anlagen.

Die Daten werden unter den Verbandsmitgliedern per Fragebogen erhoben. Weitere Quellen sind Pressemitteilungen, öffentlich zugängliche Geschäftsberichte und Bilanzen, Presseveröffentlichungen und Direktbefragungen.

Alle unsere Zahlen sowie Grafiken und weitere Informationen finden Sie hier.


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