Die jährliche Erhebung des Verbands für Energiedienstleistungen, Effizienz und Contracting (vedec) unter den Mitgliedsunternehmen hat ein weiteres Wachstum der Branche für das Jahr 2019 gezeigt. Umsatz (+ 9,6 %) und die Anzahl der abgeschlossenen Verträge (+ 5,5 %) steigen weiterhin kontinuierlich. Die Wachstumsraten sind jedoch in den letzten 10 Jahren stetig gesunken (2010 noch 12 % Vertragszuwachs zu 5,5 % im Jahr 2019). In den letzten Jahren gab es eine robuste Marktentwicklung. Das Wachstumspotential ist jedoch noch weitaus größer. Schwierige Rahmenbedingungen insbesondere im Wohngebäudebestand verhindern aktuell höhere Wachstumsraten.

Mit einem Wert von 6,0 (Skala 1-10) fällt die geschäftliche Erwartung der befragten Unternehmen verhalten positiv aus. Im Jahr 2017 lag der Wert noch bei 4,6. Dennoch sehen die Befragten noch erhebliche Hemmnisse für den Contractingmarkt. Vor allem die Wärmelieferverordnung und die Kostenneutralität schränken die Möglichkeiten von Contracting im Gebäudebestand nach wie vor sehr ein. Neben dem aktuellen Zinsniveau und den derzeitigen Energiepreisen werden auch die unzuverlässigen Rahmenbedingungen als hinderlich angesehen. Unterstützend für das Geschäftsmodell Contracting waren hingegen das gesteigerte Interesse der Öffentlichkeit an umweltfreundlichen Lösungen, sowie der weiterhin anhaltende Bauboom.
Gefragt wurde außerdem nach dem aktuellen Stand der Digitalisierung in Contracting-Unternehmen. Mit einem Wert von 5,8 (Skala 1-10) sind die befragten Unternehmen auf einem guten Weg, auch wenn es weiterhin noch Nachholbedarf gibt.

Mit einem Wert von 6,4 sehen die Befragten einen großen Einfluss der Digitalisierung auf die bestehenden Geschäftsmodelle. Als die wichtigsten Auswirkungen nannten die Befragten u.a. die steigende Energieeffizienz, die verbesserte Störungsbeseitigung, die Möglichkeit zu Fernüberwachung und -zugriff, schnellere Reaktionszeiten sowie die verbesserte Kundenkommunikation.

Auf die Frage, was den Markt jetzt und in Zukunft beschäftigt, wurde insbesondere der CO₂-Preis, die Zukunft der KWK, Contracting mit Erneuerbaren Energien, die Wärmelieferverordnung und die dezentrale Energieversorgung genannt.

Gefragt wurde in diesem Jahr u. a. auch nach den Auswirkungen der Corona-Krise auf die Contracting-Branche. Ein Großteil der Befragten sieht keinen Einfluss für die Branche, ein kleiner Teil sogar positive Effekte.

Die Daten werden unter den Verbandsmitgliedern per Fragebogen erhoben. Weitere Quellen sind Presseveröffentlichungen, öffentlich zugängliche Geschäftsberichte, Bilanzen und Direktbefragungen.
Sonstige:
Pachtmodell
Beleuchtungs-Contracting
PV-Contracting
Mieterstrom
Kälte-Contracting
E-Mobilität/Ladesäulen
Finanzierungs-Contracting
Techn. Anlagenmanagement
Betriebsführungs-Contracting
Service-Contracting

Der Anteil an sonstigen Contractingarten steigt zunehmend. Um den Anforderungen der Kunden zu entsprechen, gibt es immer wieder neue Modelle am Markt.
Anschlussleistung (thermisch)
Anschlussleistung (elektrisch)
Primärenergieeinsparung1

Umweltentlastung2
35.073 MW
657 MW
11.224 GWh

2.564.572 t CO2
Anschlussleistung (thermisch)
Anschlussleistung (elektrisch)

Umweltentlastung (thermisch)2
Umweltentlastung (elektrisch)3
3.639 MW
621 MW

1.330.307 t CO2
1.610.656 t CO2
Entwicklung des Contractings (Wert von 1 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut)):

Umsetzungsstatus Digitalisierung (Wert von 1 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut)):

Auswirkungen der Digitalisierung auf die Geschäftsmodelle der Energiedienstleister (Wert von 1 (keinerlei Auswirkungen) bis 10 (drastische Auswirkungen)):
6.0

5,8


6,4
1 Unter der Annahme, dass durch Contractingprojekte im Durchschnitt ca. 20 % Energie eingespart wird.
2 Emissionsfaktor = 0,2285 kg CO2/kWh
3 Unter der Annahme von 4.500 Volllaststunden/a und einem Emissionsfaktor von 0,576 kg CO2/kWh (Deutscher
Strommix, Quelle: Direkte Emissionsfaktoren UBA 05/2013)